Gestoppt - jederzeit reaktivierbar!
Vor zwei Jahren wurden endlich die “Risse”-AKWs Tihange 2 (T2) und Doel 3 (D3) abgeschaltet.
Dies ist der heutige Stand unserer Organisationen “Stop-Tihange-Deutschland” (STD) und dem „Aktionsbündnis gegen Atomenergie Aachen“ (AAA).
Zur Zeit finden keine politischen Aktionen mehr statt, aber:
- Wir reagieren weiterhin auf schriftliche Anfragen
- Wer weiterhin Informationen und Termine zu aktuellen Anti-Atom-Themen in Aachen lesen möchte, den verweisen wir auf die Kritische Aachener Zeitung
- Im kleinen Kreis finden weiterhin Treffen von AktivistInnen statt.
Diese minimalen internen Strukturen machen es uns möglich, im Falle eines großen AKW-Unfalls wieder schnell reagieren zu können.
Ein kurzer Rückblick auf unsere Geschichte
Der Beginn
- Entstanden sind wir 2/2011 im Zusammenhang mit der Fukushima-Katastrophe
- Im August 2011 hatte die belgische Atomaufsicht FANC in einer kleinen Notiz veröffentlicht, dass Risse in den Reaktor-Druck-Behältern (in 20 cm dicken Stahlwänden!) von Tihange gefunden wurden. Daraufhin haben wir diese Risse skandalisiert und nach und nach eine breite Bewegung gegen diese gefährlichen AKWs aufgebaut.
Unser Sieg
- Durch unsere Bewegung konnten wir in der gesamten Dreiländer-Region großen Einfluss gewinnen.
- 2017 gelang es uns, mit über 50.000 Menschen eine 90 km lange Menschenkette von Tihange über Lüttich und Maastricht bis nach Aachen zu organisieren.
- Trotz dieses großen Erfolges und des politischen Drucks, schafften es die belgischen Atomkraftbetreiber, Tihange-2 und Doel-3 weiter betreiben zu dürfen.
- 2023 wurde schließlich der Risse-Reaktor Tihange-2 als erster final stillgelegt, kurz danach Doel-3.
- In 2024 wurde endlich auch Doel-1 stillgelegt und am 30.09.2025 erfolgte die Stilllegung von Tihange-1, eine Aktion, die wir gerne begleitet haben.
Die Verantwortlichen in der Politik
Bei den Stilllegungen spielte neben dem politischen Druck eine Vereinbarung zwischen der belgischen Atomindustrie und dem belgischen Staat eine entscheidende Rolle. Der AKW-Betreiber Engie wollte eigentlich alle AKWs abschalten, weil sie wirtschaftlich nicht mehr rentabel waren. Durch enormen Druck und hohe Finanzierung durch den belgischen Staat “musste” Engie T3 und D4 allerdings länger als geplant weiter betreiben.
Aktuell
Als wir 2011 die Risse in den Reaktoren gefunden haben, war uns klar, dass wir damit eine große Chance hatten, eine breite Gegen-Bewegung aufbauen zu können.
Parallel hatte Deutschland 2011 entschieden, im Jahr 2022 aus der Atomkraft auszusteigen.
Mit diesem Zeitpunkt (2022) ließ das Interesse in Deutschland an der Anti- Atom-Bewegung nach.
in unseren o.g. Organisationen halten wir jedoch immer noch engen Kontakt zu FreundInnen in unseren beiden Nachbarländern aus der „Stop-Tihange-Kampagne“. Dabei gibt es Treffen in Maastricht, Lüttich, Brüssel oder aber digital. Parallel zu unseren Organisationen STD und dem AAA (s.o.) und unseren vielfältigen Aktionen in den letzten Jahren existieren noch die ‚AKW-NEE‘-Gruppe und die „Drei Rosen“. Diese beiden Strukturen arbeiten unabhängig von uns. Des weiteren gibt es in unserer Region auf deutscher Seite noch das Bündnis ‚Castor-Stopp‘, das hauptsächlich in Jülich mit dem Ziel tätig ist, den Transport der dortigen Castorbehälter zu verhindern.
Weitere Aufgaben in der Anti-Atom-Bewegung sind:
- Die Endlagerproblematik, die für Deutschland und für Belgien immer noch ungeklärt ist.
- Die Ankündigung neuer Mini-Reaktoren in den Niederlanden, zu denen wir aber noch nichts Konkretes wissen.
Danke
An dieser Stelle möchten wir uns noch mal bedanken. Ohne euch hätte es diese Bewegung nicht gegeben.
Danke für jede Stunde, jeden Beitrag, jede Teilnahme an verschiedenen Aktionen. Danke für euren unermüdlichen Einsatz. Danke für euer Engagement, denn es zeigt, was gemeinsames Handeln bewirken kann.